Industrial-Küche – einzigartig und mit rustikalem Charme

Entstanden aus den Künstlerszenen New Yorks und Londons der 60er bis 70er Jahre, präsentiert sich dieser Stil als robust, unkonventionell und minimalistisch. Der Factory Style, wie diese exzentrische Variante genannt wird, greift auf grobe Werkstoffe, geometrische Formen und nostalgische Elemente zurück, um das Interieur alter Fabrikhallen zu imitieren. Die Besonderheit liegt dabei darin, dass es bei diesem industriellen Erscheinungsbild nicht auf Perfektion ankommt. Kleine Unregelmäßigkeiten sind ausdrücklich erwünscht und unterstreichen das authentisch-rohe Charisma.

Küche im Industrial-Stil

Für eine authentische Industrial-Küche ist das Zusammenspiel der Werkstoffe entscheidend. Holz, Metall und Beton dominieren, ergänzt durch Kork und Stein, beispielsweise in Ziegeloptik. Da diese Materialien meist matte Oberflächen aufweisen, können glänzende Akzente aus Kupfer oder Edelstahl geschickt integriert werden. Die typischen Elemente lassen sich dabei geschmackvoll kombinieren:

  • Fronten: Massive Möbelstücke mit Fronten aus naturbelassenem Holz oder Dekoren in Marmor-, Stein- oder Betonoptik erzeugen einen ursprünglichen Eindruck, wobei Gebrauchsspuren ausdrücklich erwünscht sind.
  • Griffe: Schlichte Auszieher aus Metall, wie gebürsteter Edelstahl, schimmerndes Kupfer oder Messing, fügen sich stilistisch gut ein.
  • Arbeitsplatten: Robuste Arbeitsflächen aus echtem Stein oder Beton verleihen der Küche den gewünschten Industrie-Look. Alternativ eignen sich auch Holz-Arbeitsplatten in Betonoptik oder mit gemasertem Steinmuster.
  • Offene Regale: Stabile Stahlkonstruktionen und alte Metallrohre verleihen offenen Regalen in Industrial-Küchen ein solides und stabiles Aussehen.

Bei den Farben dominieren in Industrial-Küchen gedämpfte und dunkle Töne wie Schwarz, Dunkelbraun und Holzfarben. Grau verstärkt die kühle Atmosphäre, insbesondere wenn Teile der Küche eine Betonoptik aufweisen. Metallfarben wie Silber, Kupfer und Messing setzen glänzende Akzente, sollten jedoch sparsam eingesetzt werden, um den Stil nicht zu überladen.

Gelegentliche bunte Eyecatcher in Petrol, Blau oder Mint können Frische und Leichtigkeit in die maskuline Farbpalette bringen, während Gelb, Orange und Rot als Highlights Wärme in die Küchengestaltung bringen. Dennoch gilt auch hier: Weniger ist mehr, um den authentischen Fabrik-Flair nicht zu überdecken.

Industrial-Küche

Was macht den Stil aus?

Merkmale auf einen Blick.

  • Robuster und minimalistischer Look
  • Mischung aus groben Werkstoffen und nostalgischen Elementen
  • Kleine Schönheitsfehler sind durchaus gewollt

Durch geschickt ausgewählte Accessoires wird die Industrial-Einrichtung in der Küche effektvoller in Szene gesetzt. Harte Strukturen können beispielsweise durch Kissen und Sitzpolster aus Echtleder aufgebrochen und in eine gemütliche Atmosphäre verwandelt werden. Ein Holzhocker mit Metallbeinen vereint Chic und Praktikabilität, perfekt für eine kurze Verschnaufpause während des Kochens. Zudem dient er als vielseitiger Beistelltisch, auf dem glänzende Kupfer-Töpfe platziert werden können. Luftige Vorhänge oder ein weicher Lampenschirm über simplen Glühbirnen können denselben Effekt erzielen. Sichtbare lange Kabel an Leuchten dienen als stilvolles Element, um das industrielle Ambiente zu verstärken.

Objekte im Used- oder Vintage-Design fügen sich ebenfalls harmonisch in eine Industrial-Style-Küche ein. Dazu zählen alte Weinkisten, leicht verrostete Blechschatullen oder trendige geometrische Eisengitter als Korb oder Lampenornament. Diese Objekte zeichnen sich zusätzlich durch Tragfähigkeit, Stabilität und Pflegeleichtigkeit aus. Eine kreative Dekorationsidee, die Ästhetik mit Nützlichkeit verbindet, besteht darin, Tafellack auf die Wand oder eine Schranktür aufzutragen. Dadurch erscheint der Raum nicht nur äußerst modern, sondern bietet auch praktische Funktionen wie das Festhalten von Notizen mit weißer oder farbiger Kreide.